Ich sehe mein Leben als ein Experiment an. Ich versuche, zu testen, ob es möglich ist, aus kultureller Prägung auszusteigen und in wirklicher Freiheit so zu leben, wie ich will. Insbesondere bin ich daran interessiert, Sexualität, Intimität, und Sinnlichkeit voneinander abzukoppeln, da sie oft als Synonyme gesehen werden, ich aber meine, dass wir Verbindungen mit anderen Menschen sinnlich erleben könne ohne dabei, z.B., sexuell zu werden – auch zwischen heterosexuellen Männern und Frauen.
In meine Überlegungen auf diesem Blog fließen gewaltfreie Kommunikation (NVC), zwischenmenschliche Neurobiologie, und meine eigene Arbeit zur Linderung von Vorurteilen gegenüber Singles ein. Ich sehne mich danach, dass unsere Beziehungen diverser sein können, als die übliche Zweier-Beziehung, denn wir wollen nicht alle unbedingt zu zweit leben! Manchmal geht’s auch alleine oder zu dritt oder noch mehr. Was dem oft im Wege steht, sind eingeprägte Lebensweisen, die kulturell genormt sind, aber nicht unbedingt lebensbejahend, besonders für uns, die wir nicht in die Norm passen.
Ich lebe seit dem 14. Juli 2007 bewusst als Single und bin dadurch viel glücklicher. Meistens jedenfalls. Manchmal stoße ich an die inneren und äußeren Erwartungen, die eben die kulturellen Normen reflektieren. Die Vorurteile an die ich dann stoße, nehmen die Form an, dass ich als Single:
- Nicht gut genug bin, geliebt zu werden
- Nur ein halber Mensch bin
- Irgendwie vermurkst sein muss
- Keine Liebe verdiene
- Sehr unglücklich und ständig einsam sein muss
Das sind Vorurteile, mit denen ich mich aktiv auseinander setzte und dagegen arbeite. Dieser Blog dient daher auch, uns dieser Vorurteile bewusst zu werden.
Wir sind natürlich als Menschen soziale Wesen. Ohne Verbindungen ist es uns nicht möglich zu gedeihen, vielleicht sogar zu leben. Was ich kritisiere – und anders leben will – ist, dass unsere Sehnsucht nach tiefen, intimen, sinnlichen, und/oder sexuellen Verbindungen mit anderen Menschen meist in eine Zweier-Beziehung führt und wir dadurch Freundschaften als nicht so wichtig empfinden und daher vernachlässigen. Solche Zweier-Beziehungen werden dadurch überlastet und unser Verbindungsnetzwerk nicht belastbar. Ich versuche daher, meine Freundschaften auch als Beziehungen zu sehen und damit ein Netzwerk aufzubauen, in dem wir uns gegenseitig unterstützen. Wie das genau aussieht und welche Schwierigkeiten dabei aufkommen thematisiere ich in diesem Blog.
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